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FC Bayern vor der Jahreshauptversammlung: Diese Probleme bergen Zündstoff

'Eure Scheiß-Stimmung - da seid ihr doch dafür verantwortlich'

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Hitzige Jahreshauptversammlungen - die besten Sprüche von Uli Hoeneß

Um 19 Uhr ist es wieder soweit: Die Jahreshauptversammlung des FC Bayern München steht an. In den vergangenen Jahren sorgten diese immer wieder für Zündstoff und hitzige Diskussionen zwischen Bayerns Führungsetage und den Mitgliedern.

So erdreistete sich beispielsweise ein Fan im Jahr 2007, nachdem der Verein das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal gewonnen hatte, die Stimmung in der Allianz Arena zu kritisieren. Präsident Uli Hoeneß platzte daraufhin der Kragen und er antwortete wutentbrannt.

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"Eure Scheiß-Stimmung - da seid ihr doch dafür verantwortlich und nicht wir. Was glaubt ihr eigentlich, was wir das ganze Jahr über machen, damit wir Euch für sieben Euro in die Südkurve gehen lassen können? Was glaubt ihr eigentlich, wer Euch alle finanziert?

Die Leute in den Logen, denen wir die Gelder aus der Tasche ziehen. Es kann doch nicht sein, dass wir kritisiert werden dafür, dass wir uns seit vielen Jahren den Arsch aufreißen", so der Bayern-Boss vor einigen Jahren.

Andrang bei der JHV von jeher groß

Auch 2016 war der Andrang im Audi Dome - wo die Jahreshauptversammlung stattfindet - groß. In diesem Jahr stellte sich Uli Hoeneß nach seiner Haftstrafe erneut als Präsident auf. Der Andrang war so groß, dass ein Teil der Mitglieder keinen Einlass zur JHV mehr erhielt - sehr zum Ärger vieler Mitglieder, die lautstark Einlass forderten.

Ob es auch in diesem Jahr wieder wild zugehen wird? Der 5:1-Sieg in der Champions League gegen Benfica Lissabon entspannte die Stimmung bei einigen Mitgliedern wohl ein wenig. Ebenso Grund zur Freude gibt der erneute Rekordumsatz des Vereins von 657,4 Millionen Euro und einem Gewinn von 29,5 Millionen Euro.

Karl-Heinz Rummenigge kann bei den neuen Rekordeinnahmen nur jubeln.
Image: Karl-Heinz Rummenigge kann bei den neuen Rekordeinnahmen nur jubeln.  © Getty

Auch Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge glaubt an einen "ruhigen Abend." Allerdings könnten einige Themen durchaus für Zünd- und Gesprächsstoff sorgen:

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Die Transferpolitik

Im Sommer entschied man sich beim FC Bayern, kein Geld für neue Spieler zu investieren und mit dem vorhandenen Kader in die Saison zu gehen. Sowohl Corentin Tolisso als auch Kingsley Coman verletzten sich gleich zu Beginn der Saison schwer und fielen lange aus.

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Der aktuelle Tabellenstand (nur Platz fünf in der Bundesliga) des Vereins wird unter anderem auch mit der Transferpolitik begründet. Zu diesem Thema könnten Hoeneß und Co. kritische Nachfragen bekommen.

Kovac mit Rückhalt bei den Fans

Mit Niko Kovac verpflichtete der Verein im Sommer einen jungen und unerfahrenen Trainer im Umgang mit Weltstars. Lief am Anfang alles glatt, hinkt man mittlerweile den Ansprüchen hinterher. Zwar beruhigte der Champions-League-Sieg über Benfica die Trainerdiskussion ein wenig, allerdings steht der Trainer weiterhin unter Beobachtung.

Bei den Fans ist die Stimmung zu Niko Kovac gespalten: Einerseits besitzt der Trainer noch viele Sympathisanten, allerdings kursierten in den sozialen Medien immer wieder Meldungen mit dem Hashtag #kovacout, die lautstark nach einem neuen Trainer verlangten.

Nach PK: Mitglieder treten aus Verein aus

Für Verwunderung und auch Missstimmung sorgte die Pressekonferenz von Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic, in welcher die drei an die "Würde des Menschen" appellierten und weniger kritische Berichterstattung von seiten der Journalisten forderten. Dabei kritisierte Hoeneß den Umgang mit einigen Nationalspielern, dies sei " respektlos und widerlich" gewesen.

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In diesem Video (32 Minuten) seht ihr die kompletten Aussagen der Bayern-PK mit Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic.

Allerdings kam die Pressekonferenz nicht bei allen gut an - viele Mitglieder, die schon über viele Jahre dem Verein die Treue hielten, traten nach dem Auftritt der drei aus.

Nach einigen Wochen relativierte der Präsident seine Aussagen und bat per Brief um Abbitte bei den ausgetretenen Mitgliedern. In seinem Brief an die ausgetretenen Mitglieder warb Hoeneß mit höflicher Zurückhaltung für einen Wiedereintritt in den Kreis der Bayern-Familie und entschuldigte sich. Man wolle sie auch durch sportlich überzeugende Leistungen zurückgewinnen, so der 66-Jährige.

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Uli Hoeneß spricht nach dem Spiel des FC Bayern gegen AEK Athen über die Leistung der Münchner, das Spiel bei Borussia Dortmund, die legendäre PK und seine Wortwahl über Juan Bernat (Videolänge 7:17 Minuten).

Breitner nach Kritik ausgeladen

Auch Paul Breitner, ehemals Berater und Markenbotschafter des Rekordmeisters, überwarf sich mit Uli Hoeneß. Breitner sagte nach der Pressekonferenz gegenüber Blickpunkt Sport, dass er deprimiert sei, "dass sich der Verein diese Blöße gibt. Mit diesem Auftritt haben sie die Arbeit kaputt gemacht, die der Verein in den letzten Jahren gemacht hat, um aus dem Arroganz-Image herauszukommen".

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Die Kritik kam beim Präsidenten nicht gut an. Laut Bild-Informationen wurde Breitner nahegelegt, die Ehrengasttribüne der Allianz Arena erst einmal nicht zu besuchen. "Ich habe ihm gesagt: Damit habe ich ohnehin gerechnet. Und ich möchte den einen oder anderen im Moment sowieso nicht sehen", sagte Breitner.

Hamann erwartet Protest-Aktionen

Sky Experte Dietmar Hamann geht davon aus, dass es heute Abend Misstöne geben wird: "Ich habe in verschiedenen Foren bereits gelesen, dass einige Aktionen geplant sind, um Unmut zu äußern", schreibt der Ex-Bayern-Kicker in seiner Sky-Kolumne "Hamanns Top 3". "Wenn sich die Basis erst einmal gegen die Führungsfiguren stellt, merken die Bosse spätestens dann, was sie in den letzten Monaten angerichtet haben", prophezeit Hamann.

Wie hitzig die Diskussionen tatsächlich werden, wird sich heute Abend zeigen. Dass Redebedarf besteht, haben die letzten Wochen jedoch gezeigt.

Mehr zur Autorin Elisabeth Lastovka