Schalke 04 News: Kritik an Trainer Dimitrios Grammozis wächst

Zweifel wachsen: Schalkes riskantes Spiel mit Grammozis

Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt - der FC Schalke 04 wandelt seit jeher zwischen den Extremen. Das liegt in der DNA des Traditionsvereins, der sich vor entscheidenden Wochen in eine unangenehme und gefährliche Lage manövriert hat.

Sonntagnachmittag in Gelsenkirchen: Die dunklen Wolken über der Veltins-Arena verdichten sich, starker Regen setzt ein. Ein Bild mit Symbolcharakter. Beim FC Schalke 04 braut sich mal wieder etwas zusammen.

Zwar haben die Königsblauen mit 22 Punkten auf Platz fünf liegend die Aufstiegsplätze noch im Blick, doch nach der bereits dritten Heimpleite wachsen besonders im Umfeld des Vereins wieder die Zweifel an Trainer Dimitrios Grammozis.

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Nach vier Zu-Null-Siegen gegen die drei Aufsteiger sowie Hannover 96 flaute die immer wiederkehrende Diskussion um seine Person etwas ab, doch nach drei Niederlagen in Folge inklusive dem selbstverschuldeten sowie unnötigen Pokal-Aus beim Drittligisten 1860 München ist sie wieder entbrannt - auch wenn die Verantwortlichen davon noch nichts wissen wollen.

Schröder stärkt Grammozis

Sportdirektor Rouven Schröder stärkte Grammozis nach den jüngsten Enttäuschungen zuletzt mehrfach den Rücken. Eine Trainerdiskussion in der Länderspielpause schloss er vehement aus. "Nein. Wir werden zusammenstehen und nicht nervös", sagte Schröder bei Sky. Ein Vabanquespiel, zumal das 2:4 gegen ein eiskaltes Darmstadt 98 die Schwächen der Knappen schonungslos aufdeckte.

Der Bundesliga-Absteiger agiert in seinen Offensiv-Aktionen zu schleppend, die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen sind zu groß, Tempo sowie Kreativität nur in vereinzelten Phasen vorhanden. Ein Fußball, der nicht zur zweifelsohne vorhandenen Qualität des Kaders und zum Anspruchsdenken des Vereins passt.

Das Bild gegen die Lilien war nun keineswegs neu, doch dass nach 13 Spieltagen in der Hinsicht immer noch keine Weiterentwicklung zu erkennen ist, ist ein großer Kritikpunkt, den sich Grammozis gefallen lassen muss. Zu alledem erwischte die zuletzt stabil wirkende Defensive einen Tag zum Vergessen und leitete drei der vier Gegentore mit eklatanten Fehlern im Aufbauspiel ein.

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Schalke vor richtungsweisenden Wochen

"Der Auftritt gegen Darmstadt war insgesamt enttäuschend. Diese Leistung reicht nicht, um in der 2. Bundesliga Spiele zu gewinnen, das muss allen klar sein", wurde Sportvorstand Peter Knäbel am Tag danach deutlich. Ein Weckruf zur rechten Zeit?

Schalke spielt ein gefährliches Spiel und hat sich in eine unangenehme Lage manövriert. Bis Weihnachten stehen noch vier Partien gegen die Mit-Konkurrenten Werder Bremen (A), FC St. Pauli (A), 1. FC Nürnberg (H) und Hamburger SV (A) sowie das Heimspiel gegen den SV Sandhausen an. Richtungsweisende Wochen, in denen der Klub den Kontakt zu den Aufstiegsrängen auf keinen Fall verlieren darf.

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(Videolänge: 0:55 Min.).

Fans wünschen sich Tedesco-Rückkehr

"Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit, um uns bestmöglich auf ein schwieriges Auswärtsspiel in Bremen vorzubereiten", sagte Knäbel und forderte: "Diese Zeit müssen wir sorgfältig nutzen, um Fehler abzustellen und frischen Wind in unser Spiel zu bekommen. Spieler, Trainerteam und Staff, alle gemeinsam sind gefragt." Doch ist das Festhalten an Grammozis zu diesem Zeitpunkt die richtige Entscheidung?

"Aktuell sieht es nicht danach aus, als wenn er der Mannschaft den entscheidenden Push geben kann", bewertet Sky Reporter und Schalke-Insider Dirk große Schlarmann die knifflige Lage. Andererseits gibt der Markt derzeit nur wenig passende Alternativen her. Die Wunschlösung vieler Fans wäre eine Rückkehr von Ex-Trainer Domenico Tedesco. Der Deutsch-Italiener ist nach seinem knapp zweijährigen Engagement in Russland bei Spartak Moskau vereinslos, wird es nach Sky Informationen aber dennoch nicht machen.

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Schalke 04 spielt weiter um den Aufstieg mit - aber gegen direkte Konkurrenten haben sie Probleme (Videolänge: 1:36 Min.).

Gedankenspiel um Farke

Dagegen bringt Sky Experte Raphael Honigstein mit Daniel Farke einen Trainer ins Spiel, der seiner Ansicht nach trotz dessen Dortmund-Vergangenheit (von 2015 bis 2017 Trainer der U23) nach Gelsenkirchen passen könnte. Immerhin wisse der gebürtige Ostwestfale, der am Samstag trotz des ersten Saisonsieges mit Norwich City völlig überraschend entlassen wurde, wie man aufsteigt. In England ist ihm das mit wenigen finanziellen Mitteln gleich zwei Mal gelungen.

"Seine Mannschaft verfügte über ein sehr klares Spielprofil und hat dazu schönen Fußball gespielt, bei dem man dachte: Den kann man gar nicht spielen, der ist zu kombinationssicher und zu schön für die 2. Liga, in der es auch mal härter zur Sache geht", berichtet Honigstein und weiter: "Man könnte sich schon vorstellen, dass so etwas auch bei Schalke funktioniert - rein theoretisch."

Aktuell ist das aber nicht mehr als ein loses Gedankenspiel. Feststeht: Wenn die Grammozis-Elf nach der Länderspielpause in Bremen nicht besser performt als zuletzt, kommen auch Schröder und Knäbel um eine Trainerdiskussion nicht mehr herum. Schließlich steht nicht weniger als der Aufstieg und damit die Zukunft des Vereins auf dem Spiel.

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