Die Briten stehen mit maximaler Punktanzahl an der Spitze von Gruppe C
09.09.2019 | 14:50 Uhr
In Nordirland wartet auf die DFB-Elf ein unangenehmes Auswärtsspiel. Die Briten stehen bei einer makellosen Bilanz, die harten Brocken für die Mannschaft von Teammanager Michael O'Neill kommen aber erst noch.
Die Bilanz wirkt souverän. Vier Spiele, vier Siege, klare Tabellenführung. Nach der Fußball-Party in Frankreich vor drei Jahren scheint Nordirland auf dem besten Weg, auch die EM-Endrunde 2020 zu erreichen. Ein weiteres Fest für die Green And White Army und ihre frenetischen Fans? Vor dem Duell mit der deutschen Mannschaft am Montagabend (20.45 Uhr) trügt der Schein.
Denn bislang ging die Mannschaft von Teammanager Michael O'Neill den härtesten Brocken in der Gruppe C aus dem Weg. Der Spielplan bescherte den Nordiren zunächst die Pflichtaufgaben Estland (2:0/2:1) und Weißrussland (2:1/1:0), die nicht immer souverän gemeistert wurden. In den verbleibenden jeweils zwei Qualispielen gegen Deutschland und die Niederlande wird sich erst zeigen, wie gut das Team wirklich ist.
Nach der jüngsten 2:4-Niederlage der DFB-Elf gegen die Niederlande erwartet O'Neill eine "Reaktion" der deutschen Mannschaft. "Sie werden über das Ergebnis enttäuscht sein, aber wir wissen, dass sie eine Reaktion zeigen werden und dass wir für diese Reaktion bereit sein müssen", sagte er.
Gleichzeitig erkannte der 40-Jährige, der seit 2011 bei den Nordiren im Amt ist, Ansätze für das eigene Spiel - besonders in der verjüngten deutschen Abwehr. "Dieser Kader hat nicht diese Erfahrung, besonders die drei Spieler hinten. Man schaut immer auf die Gegner und im Spiel gegen die Niederlande habe ich einige Gelegenheiten gesehen, die wir ausnutzen können", meinte O'Neill.
Die deutsche Mannschaft sei aber immer noch ein "Top-Team", das Spiel sei für Nordirland ein "massiver Test". Vor allem, weil die Nordiren zuletzt selbst auf eine deutlich verjüngte Mannschaft setzten. Am vergangenen Donnerstag experimentierte O'Neill in einem Länderspiel gegen Luxemburg mit mehreren Debütanten, Nordirland gewann 1:0.
"Wir haben nicht mehr dieselbe internationale Erfahrung. Es braucht Zeit. Aber wir haben mehr Energie in den Beinen als je zuvor während meiner Amtszeit", betonte O'Neill: "Ich sage nicht, dass wir stärker sind, aber wir haben das Potenzial, stärker zu sein."
Im stimmungsvollen Windsor Park von Belfast wollen die Nordiren den Beweis antreten. Die Bilanz gegen Deutschland ist dabei kein Mutmacher. Insgesamt trafen die beiden Teams bislang 17-mal aufeinander, Nordirland konnte nur zweimal gewinnen. Diese beiden Siege hätten aber beinahe für ein Beben gesorgt. In der Qualifikation zur EM 1984 gewann die Army beide Spiele, nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz musste Nordirland dem damals amtierenden Europameister das Ticket für die Endrunde überlassen.
In der jüngeren Vergangenheit ist die deutsche Bilanz hingegen makellos. Zuletzt entschied das Team von Joachim Löw beide Spiele in der Qualifikation zur WM in Russland für sich, bei der EM 2016 gewannen die Deutschen ebenfalls, wenn auch knapp mit 1:0.