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VfB Stuttgart News: Veh kritisiert Mislintat und Co. bei Sky90

"Das ist keine One-Man-Show!" Veh kritisiert Stuttgarter Weg scharf

Der VfB taumelt dem Abstieg entgegen - dennoch bleibt es im Lager der Schwaben ruhig. Zu ruhig?
Image: Der VfB taumelt dem Abstieg entgegen - dennoch bleibt es im Lager der Schwaben ruhig. Zu ruhig?  © Imago

Die sportliche Talfahrt beim VfB Stuttgart scheint kein Ende zu nehmen. Die Verantwortlichen verfallen jedoch nicht in Panik und bleiben ruhig. Zu ruhig? Armin Veh zeigt bei Sky90 klare Haltung.

Mit der vierten Pleite in Folge und der stetig punktenden Konkurrenz gerät das rettende Ufer für den VfB Stuttgart immer weiter außer Sichtweite. Obwohl sich die Schwaben gegen Champions-League-Anwärter Bayer Leverkusen wacker verkauft und gut mitgehalten haben, reichte es am Ende wieder nicht für etwas Zählbares. Am Ende setzte es eine 2:4-Niederlage, die Vierte in Folge. Das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo wartet seit sieben Partien auf einen Sieg, holte dabei gerade einmal einen Zähler. Das spiegelt sich auch in der Tabelle wider: Mit nur 18 Punkte aus 22 Spielen ist der VfB Vorletzter, hat bereits vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und auf das rettende Ufer.

Veh sieht VfB nicht als Fahrstuhlmannschaft

Eine desaströse Bilanz. Der dritte Abstieg binnen sechs Jahren rückt immer näher, die Schwaben avancieren mehr und mehr zur Fahrstuhlmannschaft. Einen Gedanken, mit dem sich Armin Veh, ehemaliger Meistertrainer von 2007, nicht anfreunden kann: "Dieser Klub ist ein großer Klub und hat wirklich viele Erfolge gehabt. Ich will gar nicht daran denken, dass die wieder runtergehen", sagte er am Sonntag bei Sky90.

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Armin Veh bei Sky90 über den VfB Stuttgart und Sportdirektor Sven Mislintat . (Videolänge: 3:08 Minuten)

Die Vereinsführung bewahrt dennoch Ruhe, auch Matarazzos Posten steht nicht zur Debatte. "Er erreicht die Mannschaft zu 100 Prozent, daher gibt es da nichts zu diskutieren", betonte Sportdirektor Sven Mislintat im ZDF. Bereits vor einer Woche hatte er sich klar positioniert und klargestellt, dass er auch in derselben Konstellation in der 2. Bundesliga weiterarbeiten würde. "Er hat uns unseren Weg ermöglicht und wir werden nicht darüber sprechen, ihm das Vertrauen zu entziehen. Ich stehe auch auf dem Prüfstand und habe mit ihm gesprochen - mit einem klaren Commitment zur 2. Liga."

Freiburger Vergleiche für Veh unpassend

Beide würden also auch im Falle des Abstiegs treu bleiben - sollten sie denn dürfen. Für Veh seien solche Aussagen jedoch kaum hinnehmbar: "Jetzt schon zu sagen 'wenn wir runter gehen ja dann bleiben wir auch alle da' - das ist mir viel zu früh. Wir sind im Leistungssport im professionellen Fußball und daran wird man auch immer gemessen." Dennoch sei er immer für Kontinuität, wenn das entsprechende Personal vorhanden ist, die zum Beispiel den Wiederaufstieg garantieren können. "Aber ansonsten ist der Klub der Entscheidende und nicht der Einzelne", machte Veh deutlich.

Außerdem stören ihn die Vergleiche mit dem Freiburger Weg, zu dem Mislintat und Co. gerne aufschauen. Auch der Sport-Club ist zwischendurch mit Christian Streich abgestiegen, hat den Weg aber kontinuierlich fortgesetzt. "Man kann den VfB Stuttgart aber nicht mit dem SC Freiburg vergleichen." Beim SC seien Leute, die schon zehn bis zwölf Jahre im Verein arbeiten oder gearbeitet haben (Saier, Streich, davor auch Keller, Anm. d. Red.). "Natürlich kann es mal sein, dass man mit Freiburg mal runtergeht und dass man dann mit den Leuten weitermacht. Aber auch deshalb, weil die wirklich schon was geleistet haben."

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Armin Veh bei Sky90 über den VfB Stuttgart. (Videolänge: 1:23 Minuten)

Hinterfragt die Vereinsführung zu wenig?

Mislintat sei erst seit drei Jahren im Verein als Sportdirektor tätig und dennoch gebe es bereits eine große Abhängigkeit - auch aufgrund des bald ausscheidenden Vorstandsvorsitzenden Thomas Hitzlsperger, der im Laufe des Aprils von Alexander Wehrle ersetzt wird. Dazu hat Veh eine klare Meinung: "Darauf kann ich mich dann nicht verlassen. Wenn er garantieren würde, dass man dann nächstes Jahr wieder aufsteigt, dann ist es wieder etwas anderes."

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Veh fordert zwar keine personellen Veränderungen, dennoch werde dem ehemaligen Erfolgstrainer viel zu wenig hinterfragt: "Es ist ein Wort, das er spricht und dann gehen alle danach. Das ist keine One-Man-Show, was das anbelangt! Es geht nicht gut, wenn man einem Mann die Entscheidungen treffen lässt." Sich allein auf Mislintats Qualitäten zu verlassen, sei für Veh zu wenig.

Auch die vermeintliche Ruhe im Verein und die angestrebte Kontinuität sei für den Trainer nicht hinnehmbar: "Ich kann doch nicht mehr im sportlichen Bereich ruhig sein, wenn ich als VfB Stuttgart 17. bin. Und wenn ich es als normal empfinde, wenn ich dann runter gehe, um dann Kontinuität reinzubekommen, dann ist das für mich Hanebüchen." Dies funktioniere laut Veh nur, wenn der gesamte Verein durchstrukturiert ist und man die Klasse hat. Der 61-Jährige habe dagegen den Eindruck, dass eine Person über den Weg des VfB Stuttgart entscheidet.

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"VfB nicht der FC Mislintat"

Andere Wortmeldungen aus dem Verein vermisst der 61-Jährige deutlich: "Das ist für mich nicht tragbar. Es ist nicht der FC Mislintat, sondern der VfB Stuttgart." Beim SC Freiburg arbeiten die Verantwortlichen dagegen jahrelang zusammen und entscheiden gemeinsam. "Dann ist sowas möglich", betonte Veh.

Noch verbleiben dem VfB zwölf Spieltage, um den dritten Abstieg binnen sechs Jahren abzuwenden und wieder in die richtige Spur zu geraten. Der ehemalige Meistertrainer von 2007 habe dabei jedoch "große Bedenken"…

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