Fünf Brennpunkte beim F1-Saisonfinale in Abu Dhabi
25.11.2023 | 23:04 Uhr
Die Formel-1-Saison 2023 neigt sich dem Ende. Beim Saisonfinale in Abu Dhabi stehen noch einige Entscheidungen an. Sky zeigt Euch fünf Brennpunkte, um die noch gefahren werden.
Red Bull hat bereits in Suzuka den Konstrukteurstitel eingefahren. Dahinter liefern sich Mercedes und Ferrari einen erbitterten Kampf um Platz zwei in der Formel 1. Die Silberpfeile liegen mit 392 Zählern vier Punkte vor den Roten. Doch die Formkurve spricht für Ferrari. Denn Charles Leclerc und Carlos Sainz haben zuletzt in Austin, Mexiko, Sao Paulo und Las Vegas jeweils mehr Punkte eingefahren als Lewis Hamilton und George Russell.
"Wir liegen nur noch vier Punkte hinter Mercedes, klar wollen wir uns diesen Platz erobern. Wir haben derzeit einen guten Lauf. Fakt ist aber: es muss bei uns alles passen, wenn wir Mercedes quasi kurz vor der Ziellinie noch abfangen wollen", sagte Leclerc in Abu Dhabi. Durch den Sieg von Sainz in Singapur - dem einzigen Nicht-Red-Bull-Erfolg im Jahr 2023 - würde Ferrari bei Punktgleichheit vorne stehen und damit rund zehn Millionen Euro mehr an Prämien bekommen. Nach dem Qualifying in Abu Dhabi bilanzierte Ferrari-Teamchef Fred Vasseur bei Sky: "Es ist noch alles offen."
In seinem 185. F1-Rennen könnte Max Verstappen mit seinem 54. Sieg Sebastian Vettel (53 Siege) überholen und damit in der All-Time-Siegerliste auf den alleinigen dritten Rang hinter Hamilton (103) und Michael Schumacher (91) klettern. "Das ist natürlich verrückt. Das ist eine unglaubliche Zahl und es wäre toll, wenn das klappt", meinte Verstappen, der die vergangenen drei Rennen in Abu Dhabi für sich entschied und auch am Rennsonntag (ab 12.30 Uhr LIVE & EXKLUSIV bei Sky) von der Pole aus startet.
Der dreimalige Weltmeister fährt 2023 ein Jahr für die F1-Geschichte. 18 der 21 bisherigen Grands Prix konnte der 26-Jährige für sich entscheiden und bereits in Doha seinen WM-Titel erneut verteidigen. Die 549 Punkte, die Verstappen schon gesammelt hat, sind längst ein neuer Rekord für eine Saison. Im Vorjahr hatte der Niederländer 454 Zähler geholt. Vettels beste Saison war 2013, als er seinen vierten WM-Titel mit 397 Punkten holte. Damals wurden noch drei Rennen weniger gefahren.
Während McLaren in der ersten Hälfte der Saison mit Alpine um Rang fünf in der Team-Wertung fightete, war Aston Martin lange Zeit sogar erster Verfolger von Red Bull. Doch im Laufe des Jahres zogen Lando Norris und Oscar Piastri an Fernando Alonso und Lance Stroll vorbei. Nach 21 Saisonrennen steht McLaren bei 284 Punkte, Aston Martin bei 273. Kann es in Abu Dhabi noch zu einem Platztausch im Kampf um Rang vier kommen?
"Wir sind Realisten. Wir wissen, dass es ein großer Brocken ist. Wir brauchen zwölf Punkte mehr, weil wir bei Gleichstand weiter hinten wären. Das ist unter normalen Umständen sehr schwierig", sagte Aston-Martin-Teamchef Mike Krack bei Sky. In der Tat sprechen die Startpositionen deutlich für McLaren. Krack hofft auf unfreiwillige Hilfe von Mercedes und Ferrari. "Wir haben auch den Kampf um P2 - wenn sich da zwei streiten, freut sich der Dritte. Vielleicht gibt es da ein Hauen und Stechen und wir können daraus Profit schlagen", so der Luxemburger.
Mit Verstappen, Sergio Perez und Hamilton sind die ersten drei Plätze in der Fahrerwertung bereits vergeben. Dahinter kämpfen gleich vier Piloten noch um die Positionen. Sainz (200 Punkte), Alonso (200), Norris (195) und Leclerc (188) schielen allesamt noch auf Platz vier. Für Sainz, der allerdings nach seinem Q1-Aus von weit hinten startet, und Norris wäre dieser vierte Rang in der Fahrerwertung eine neue persönliche Bestleistung. Alonso hat bereits jetzt das beste Ergebnis für Aston Martin überhaupt eingefahren.
Ein interessantes Duell verspricht auch der Zweikampf der beiden Alpine-Piloten Pierre Gasly (62 Punkte) und Esteban Ocon (58). Dort geht es allerdings noch um den elften Platz. Der Abstand zu Stroll (73) ist bereits zu große. Russell (160) auf Rang acht und Piastri (89) auf neun haben ihren Platz in den Top-10 bereits sicher. Übrigens haben alle Stammpiloten - bis auf den in der Mitte der Saison entlassenden Nyck de Vries - mindestens einen WM-Zähler im Jahr 2023 eingefahren.
Im hinteren Teil des F1-Feldes geht es für die Teams noch um Millionen. Dort steht Williams (28 Punkte) auf der Pole Position und kämpft vor allem gegen AlphaTauri (21). "Größtes Geschenk zum Abschluss wäre, wenn wir noch Platz sieben in der Konstrukteursmeisterschaft belegen. Das war unser Saisonziel und wäre super, wenn wir das erreichen würden. Zu Beginn der Saison war unser Auto eine Krücke. Dann haben wir das Auto gut weiterentwickelt", betonte der scheidende AlphaTauri-Teamchef Franz Tost am Sky Mikrofon.
Keine einfache Aufgabe für Yuki Tsunoda und Daniel Ricciardo, die sicherlich auf ein Chaos-Rennen sowie Schwächen von Alex Albon und Logan Sargeant hoffen müssen. Insbesondere Tsunoda darf sich nach P6 im Qualifying aber Hoffnungen auf viele Punkte machen. Allerdings muss AlphaTauri auch noch auf Alfa Romeo (16) mit Valtteri Bottas und Guanyu Zhou achten. Haas (12) mit Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen droht zum zweiten Mal nach 2021 in der Teamgeschichte die Rote Laterne.
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