Premier League: Die Stolperfallen für City & Liverpool im Titel-Endspurt
Klopp bleibt an Pep dran: Das sind die Stolperfallen im Titelendspurt
28.04.2022 | 22:39 Uhr
Manchester City und der FC Liverpool liefern sich ein enges Fernduell an der Spitze der Premier League. Sky Sport blickt auf das Restprogramm und erklärt Euch, wo noch Stolperfallen auf die beiden Topteams lauern könnten.
Nach dem 2:0-Heimerfolg im Merseyside-Derby gegen den FC Everton hat der FC Liverpool nach 33 Spieltagen 79 Punkte auf dem Konto und bleibt damit an Manchester City dran. Das Team von Trainer Pep Guardiola steht nach der 5:1-Heim-Gala gegen den FC Watford weiterhin einen Zähler besser da als die Reds.
Fünf Spieltage haben Jürgen Klopp und der LFC noch Zeit, an den Skyblues vorbeizuziehen und sich zum 20. Mal in der Vereinsgeschichte zum englischen Meister zu küren. Im Kalenderjahr 2022 ist Liverpool in der Premier League noch ungeschlagen, von 14 Partien gewann das Klopp-Team zwölf, zweimal gab es ein Remis (Manchester City, FC Chelsea).
City hingegen ließ im selben Zeitraum gleich zweimal unerwartet Punkte liegen. Sowohl beim FC Southampton (1:1) als auch bei Crystal Palace (0:0) ließen die Guardiola-Männer Federn. Zudem unterlagen die Citizens im Februar gegen die Tottenham Hotspur (2:3). Dennoch hat Manchester die Meisterschaft in den eigenen Händen, auch das Restprogramm ist zumindest auf dem Papier nicht schwerer als das von Liverpool.
Premier League Restprogramm Manchester City
Zunächst ist der Titelverteidiger bei Leeds United gefordert. Im Hinspiel fertigten die Skyblues Leeds mit 7:0 aus dem Etihad Stadium. Allerdings zeigt die Formkurve des kommenden Gegners zuletzt nach oben. Zehn Punkte holte Leeds aus den vergangenen vier Spielen, nachdem zuvor nur ein Zähler aus sieben Partien heraussprang. Dennoch befindet sich United noch im Abstiegskampf und braucht jeden weiteren Zähler für den Klassenerhalt.
Gegen den Tabellensechsten tat sich City vor allem in der Vorsaison schwer. Der damalige Aufsteiger holte satte vier Punkte aus zwei Partien gegen die Guardiola-Mannschaft. Allerdings war Leeds in der Vorsaison deutlich stärker und beendete die Saison als Neunter. Guardiola wird gewarnt sein, doch Leeds dürfte für City kein Stolperstein im Meisterrennen werden.
Anschließend geht es für City zu Hause gegen Newcastle United weiter. Die Magpies lagen in der Hinrunde zwischenzeitlich auf dem letzten Platz. Doch der neue Trainer Eddie Howe hat Newcastle inzwischen mehr als stabilisiert. In diesem Kalenderjahr gewann Newcastle zehn seiner 15 Premier-League-Spiele und hat sich zwischenzeitlich auf Platz neun vorgeschoben. Ein möglicher Abstieg ist schon länger kein Thema mehr.
Daher dürfte das 4:0 für City aus dem Hinspiel auch keine so große Bedeutung mehr haben. Newcastle ist eine völlig andere Mannschaft als noch in der Hinrunde. Allerdings: Die Magpies sind so etwas wie der Lieblingsgegner der Skyblues. Die letzte Premier-League-Niederlage gegen Newcastle gab es für Manchester 2005. Danach folgten 26 Siege sowie drei Remis. Daher sollte gegen Newcastle auch dieses Mal ein Dreier für Guardiola und Co. herausspringen.
West Ham als möglicher Stolperstein
Der größte Stolperstein für City auf dem Weg zum achten Titel heißt West Ham United. Der Tabellensiebte hat City in dieser Saison aus dem League Cup geschmissen (5:3 n.E.) und kämpft noch um die Europa-League-Plätze. Die Mannschaft von David Moyes gehört zu den stärkeren Teams der Premier League und steht zudem auch noch eine Titelchance. Denn in der Europa League bekommen es die Hammers im Halbfinale mit Eintracht Frankfurt zu tun.
Doch der aktuelle Trend spricht aber gegen West Ham. Nur vier Punkte sammelten die Londoner in den vergangenen fünf Premier-League-Duellen. Dass ausgerechnet gegen City weitere Punkte dazukommen, ist unwahrscheinlich. Zumindest mit Blick auf die jüngste Historie. Die vergangenen sieben direkten Ligapartien gingen alle an die Skyblues, so wie auch das Hinspiel (2:1) in dieser Saison. Der letzte West-Ham-Sieg datiert von 2015. Dennoch haben die Hammers gezeigt, dass sie vor allem zu Hause ein unbequemer Gegner sein können.
Selbiges gilt auch für die Wolverhampton Wanders. Neben West Ham könnten die Wolves zum größten Stolperstein für City werden. Die letzten drei Duelle gingen zwar an die Citizens, doch bei der knappen 0:1-Niederlage im Etihad Stadium hat Wolverhampton das Spiel 90 Minuten lang offenhalten können.
Und die Wolves haben durchaus in jüngster Vergangenheit gezeigt, dass sie gegen die Mannschaft Guardiola gewinnen kann. In der Saison 2019/20 gingen gleich beide Duelle an Wolverhampton (2:0/3:2). Der Tabellenachte ist zudem noch voll im Rennen um die internationalen Plätze und wird es City schwer machen. Offen ist noch, wann das Duell, das eigentlich für den 17.4. angesetzt war und verlegt wurde, ausgetragen wird.
Leistet ausgerechnet Gerrard Klopps Liverpoolern Schützenhilfe?
Zum Saisonabschluss trifft City dann noch auf Aston Villa. Die Bilanz gegen Villa spricht eine klare Sprache, zuletzt verloren die Skyblues 2013 (2:3) gegen das Team aus Birmingham. Allerdings war der 2:1-Hinspielerfolg im Villa Park kein Selbstläufer. Doch sollten die Citizens im Etihad Stadium noch einen Dreier brauchen, um die Meisterschaft unter Dach und Fach zu bringen, dürfte Villa eigentlich kein Stolperstein werden.
Nach vier Pleiten in Folge schaffte der Tabellenfünfzehnte zuletzt zumindest mit einem 0:0 bei Leicester City wieder zu punkten, der Klassenerhalt ist aktuell noch nicht gesichert. Was pikant werden könnte: Villa-Coach Steven Gerrard ist eine Legende beim FC Liverpool und könnte der alten Liebe Schützenhilfe leisten.
Zudem kommen für Manchester City noch die beiden Partien im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid. Da Liverpool im zweiten Halbfinale auf den FC Villarreal trifft, könnte es zum Abschluss der Saison auch noch ein direktes Duell um den Henkelpott in Paris geben, sollten sich die beiden englischen Teams jeweils durchsetzen. Für die Reds steht Mitte Mai im Übrigen auch noch das Endspiel im FA Cup gegen Chelsea an.
Premier League Restprogramm FC Liverpool
Wie City muss Liverpool auch noch gegen Newcastle, Villa und Wolverhampton antreten. An die formstarken Magpies haben Klopp und Co. in der Vorsaison keine guten Erinnerungen. Beide Partien endeten Remis (0:0/1:1). Das Hinspiel in dieser Spielzeit ging allerdings mit 3:1 an die Reds. Die letzte Niederlage gegen Newcastle gab es 2015 (0:2).
Damals war es übrigens die erste Auswärtspleite für Klopp als Liverpool-Trainer, nur wenige Monate zuvor hatte der Ex-BVB-Coach an der Anfield Road das Zepter übernommen. Mit einer Niederlage im St. James Park ist im Saisonendspurt allerdings eher nicht zu rechnen, auch wenn Newcastle gut drauf ist. Für den Gegner geht es in der Partie um nichts mehr.
Nach Newcastle wartet allerdings der größte Stolperstein auf Liverpool. Denn dann reist Tottenham Hotspur nach Anfield. Die Spurs haben nur zwei der jüngsten neun Partien verloren und kämpfen als Tabellenfünfter noch im Fernduell mit dem Stadtrivalen FC Arsenal um die Qualifikation zur Champions League.
Beim 2:2-Hinspiel haben die Londoner bereits gezeigt, dass sie die Reds ärgern können. Zudem hatte das Team von Trainer Antonio Conte in der Rückrunde auch ManCity ein Bein gestellt. Was für Liverpool spricht: Die vergangenen sieben Pflichtspiele gegen die Spurs wurden gewonnen, darunter das Champions-League-Finale 2019 (2:0).
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Keine guten Erinnerungen an Villa
Anschließend müssen die Reds im Villa Park antreten. Dort setzte es in der Vorsaison die höchste Niederlage in der LFC-Amtszeit von Klopp. 2:7 hieß es am Ende aus Liverpooler Sicht. Das soll und darf im Saisonendspurt nicht erneut passieren, wenn die Reds noch an Manchester vorbeiziehen wollen.
Die Niederlage in der Vorsaison war statisch gesehen auch nur ein reiner Ausrutscher. Denn zuvor hatte Liverpool sieben Siege in Folge gegen Aston Villa eingefahren. Vom Papier her sollte das Gerrard-Team also kein Stolperstein darstellen, auch wenn das Hinspiel nur knapp mit 1:0 an Klopp und Co. ging.
Nach Villa muss Liverpool laut Spielplan eigentlich nach Southampton. Doch aufgrund des FA-Cup-Endspiels muss das Duell verlegt werden, der neue Termin steht noch nicht fest. Gegen das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl gab es einen klaren 4:0-Hinspielsieg. Die Südengländer sollten daher nicht zu einem Hindernis im Titelrennen werden.
Auch acht der vergangenen neuen Premier-League-Duelle gingen im direkten Vergleich an die Reds. Doch Vorsicht: Der aktuelle Tabellendreizehnte konnte Liverpool in der Vorsaison zu Hause ärgern. Damals setzten sich die Saints mit 1:0 durch. Das sollte Warnung genug für den LFC sein. Doch da Southampton mit 40 Zählern so gut wie gerettet ist, geht es für das Hasenhüttl-Team in diesem Duell um nicht mehr viel. Nur eine der vergangenen acht Partien konnten die Saints zudem gewinnen.
Liverpool-Finale gegen die Wolves
Zum Abschluss der Spielzeit empfangen die Reds Wolverhampton. Nach Tottenham sind auch die Wolves vom Papier her ein möglicher Stolperstein im Titelrennen. Schließlich sind Mittelengländer stets unbequem zu bespielen. Auch beim knappen 1:0 Liverpooler Sieg im Hinspiel hielt Wolverhampton gut dagegen.
Allerdings spielt Liverpool in der Premier League besonders gerne gegen die Wolves. Bei den vergangenen zehn Duellen hieß der Sieger immer Liverpool. Zuletzt ging Wolverhampton in der Liga 2010 gegen die Reds als Sieger vom Platz (1:0). Doch Klopp hat bereits zweimal gegen die Wolves verloren. 2017 und 2019 (jeweils 1:2) schied der LFC zweimal gegen diesen Gegner aus dem FA Cup aus.
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Fazit für das Titelrennen
Manchester City und der FC Liverpool haben ein ähnliches Restprogramm. Citys größter Stolperstein auf dem Weg zum Titel ist das Auswärtsspiel bei West Ham United, für Liverpool wird es das Duell mit Tottenham Hotspur werden. Letztendlich haben es Guardiola und Co. allerdings selbst in der Hand, weil sie einen Zähler Vorsprung haben. Übrigens endeten in dieser Spielzeit beide direkten Duelle zwischen City und Liverpool jeweils 2:2.
Vor drei Jahren gab es eine ähnliche Situation als City und die Reds sich ein spektakuläres Fernduell um den Titel lieferten. Am Ende gewannen die Skyblues ihre letzten 13 Spiele (Liverpool seine letzten neun) und sicherten sich den Titel. Guardiola hatte damals 98 Punkte nach 38 Spieltagen auf dem Konto, Klopp 97.
Auch in diesem Jahr könnte das Titelrennen wieder ein Fotofinish werden. Der einzige Vorteil für Liverpool ist derzeit die um vier bessere Tordifferenz, die bei Punktgleichheit den Unterschied machen würde.
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