Bundesliga: Neue Stars, Trainer und Spannung! Fans können sich freuen
Fünf Gründe, warum sich Fans auf die neue BL-Saison freuen dürfen
23.06.2022 | 23:03 Uhr
Bereits am 5. August nimmt die Bundesliga wieder ihren Spielbetrieb auf. So früh rollte der Ball im Oberhaus zuletzt 2011. Es scheint, dass die Verantwortlichen es kaum erwarten können, bis es losgeht. Und tatsächlich gibt es fünf Gründe, warum sich Fans freuen dürfen.
Deutscher Meister gegen Europa-League-Sieger! Die Bundesliga-Saison 2022/23 legt Anfang August gleich mit einem echten Leckerbissen los. Aufgrund der WM in Katar, die bekanntlich im Winter stattfindet und somit eine längere Winterpause mit sich bringt, geht es früher los als in den vergangenen Jahren.
Derart eilig hatte es die Beletage des deutschen Fußballs zuletzt in der Spielzeit 2011/12, als Borussia Dortmund seinerzeit den Hamburger SV ebenfalls am 5. August im Eröffnungsspiel mit 3:1 schlug. Einer der Torschützen damals für den BVB war ein Teenager namens Mario Götze.
Deutschlands Finaltorschütze 2014 gegen Argentinien ist nun, elf Jahre später, nach einem zweijährigen Abstecher in den Niederlanden zurück im deutschen Oberhaus und auch beim Eröffnungsspiel wieder dabei. Der Spielmacher schloss sich Eintracht Frankfurt an und ist sicherlich eine Bereicherung für die Liga. Doch das ist noch längst nicht alles und Sky Sport liefert fünf Gründe, warum sich die Fans auf die kommende Saison besonders freuen können.
1. Neue Stars
Mit Götze glückte der SGE sicherlich ein Coup. Der Spielmacher fand bei der PSV Eindhoven seine Form wieder und ist definitiv eines der bekanntesten neuen Gesichter in der Liga. Doch der mittlerweile 30-Jährige ist keinesfalls der einzige Star, auf den sich die Fans freuen dürfen. Vor allem Götzes-Ex-Klubs aus Dortmund und München schlugen kräftig auf dem Transfermarkt zu. So holte der BVB mit Sebastien Haller beispielsweise einen Torjäger in die Liga zurück, der vergangenes Jahr für Ajax in nur acht Partien in der Champions League stolze elf Treffer erzielte.
Und auch auf Jung-Nationalspieler Karim Adeyemi dürfen sich die Schlachtenbummler 2022 freuen. Der 20-Jährige startete in Salzburg richtig durch und hätte auch nach England oder Spanien wechseln können, entschied sich aber für die Bundesliga. Und was macht der große Rivale aus der bayrischen Landeshauptstadt? Die Bayern haben kurzerhand mit Sadio Mane einen echten Weltstar nach Deutschland gelotst.
Zudem kamen mit Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui von Ajax zwei Youngster, die von zahlreichen europäischen Schwergewichten gejagt wurden. Natürlich hat die Bundesliga mit Erling Haaland eine Attraktion in Richtung Manchester City verloren und auch Robert Lewandowski könnte noch wechseln, aber die neuen Stars machen den Verlust mehr als wett, zumal sich auch weitere Topspieler zur deutschen Eliteliga bekennen. RB Leipzig konnte den Vertrag mit dem umworbenen Christopher Nkunku genauso verlängern wie Bayer Leverkusen mit Torjäger Patrik Schick. Und auch Schicks Teamkollege Florian Wirtz dehnte sein Arbeitspapier noch einmal aus, obwohl der alte Vertrag des Megatalents noch vier Jahre Gültigkeit besaß.
2. Neue Trainer
Doch die Fans können sich nicht nur auf neue Stars freuen, sondern auch auf neue Trainer, die für frischen Wind sorgen dürften. Einige Übungsleiter sind den Fans schon bekannt, brennen aber sicherlich auf die neue Aufgabe. Andre Breitenreiter zum Beispiel, der schon auf Schalke, in Paderborn und Hannover coachte und nach der Sensationsmeisterschaft in der Schweiz mit dem FC Zürich nun mit frischem Elan einen neuen Anlauf bei 1899 Hoffenheim nimmt.
Auch Edin Terzic bedarf keiner großen Vorstellung, schließlich gewann der Ur-Borusse vor gerade einmal 13 Monaten den DFB-Pokal mit dem BVB und wird nun Nachfolger von Marco Rose in Dortmund. Zudem haben Herthas Sandro Schwarz (ehemals Mainz) und Schalkes Frank Kramer (ehemals Bielefeld) schon Bundesligaluft geschnuppert. Das trifft auch auf Wolfsburgs neuen Coach Niko Kovac zu. Der ehemalige Pokalsieger mit der Frankfurter Eintracht und Doublesieger mit dem FC Bayern möchte sicherlich auch mit den Wölfen um den ein oder anderen Titel mitspielen in den kommenden Jahren.
Und dann sind da noch zwei Bundesliga-Neulinge: Daniel Farke löst in Mönchengladbach Adi Hütter ab und will mit den Fohlen nach zwei Jahren ohne internationalen Fußball zumindest wieder um die europäischen Fleischtöpfe mitspielen. In der Premier League sorgte er bei Norwich City mit erfrischendem Offensivfußball für Furore und will nun auch in der Bundesliga durchstarten.
Dieses Vorhaben verfolgt auch Enrico Maaßen, der sogar den Sprung aus der 3. Liga von der Zweitvertretung des BVB in die Bundesliga zum FC Augsburg wagt. In Dortmund spielte er mit einer blutjungen Mannschaft eine tolle Saison und am Ende hatte der Aufsteiger zu keinem Zeitpunkt etwas mit dem Abstieg zu tun. Zudem gelang es dem erst 38-Jährigen, viele Spieler besser zu machen, so dass die bayrischen Schwaben sogar eine geringe Ablöse zahlten, um Maaßen als neuen Cheftrainer verpflichten zu können.
3. Die Aufsteiger
Mit dem FCA wird es für Maaßen zunächst einmal darum gehen, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Und das wird schwer genug, denn aus der 2. Bundesliga kommen mit Zweitligameister FC Schalke 04 und Werder Bremen zwei echte Schwergewichte neu in die höchste Klasse. Die Knappen und Werder ersetzen die SpVgg Greuther Fürth und Arminia Bielefeld und dürften dafür sorgen, dass es im Abstiegskampf noch spannender zugehen wird als zuletzt. Einen vermeintlichen "Absteiger Nummer eins" gibt es jedenfalls nicht mehr.
Auch sonst sind die Neulinge ein Grund, warum sich die Fans auf die kommende Spielzeit freuen können, schließlich gewinnt die Liga durch die Knappen und den SVW eindeutig an Renommee. Nicht nur, dass das Revierderby nach nur einem Jahr Pause wieder Teil des Bundesliga-Kalenders ist: Beide Klubs sind darüber hinaus echte Traditionsvereine mit einem enormen Fanvolumen, das auch auswärts stets für gute Stimmung sorgt.
4. Von Beginn an volle Stadien
Gute Stimmung ist das richtige Stichwort für den vierten Grund, warum sich Fans auf die kommende Spielzeit freuen sollten, denn endlich sind die Stadien wieder vom ersten Spieltag an prall gefüllt. Das Eröffnungsspiel zwischen den Bayern und der SGE wird dieses Mal vor ausverkauftem Haus stattfinden. Die Zeiten der Geisterspiele oder Zuschauerrestriktionen sind zum Glück vorbei.
Zur Erinnerung: Das letztjährige Eröffnungsspiel zwischen Gladbach und den Bayern sahen nur 22.925 Zuschauer. Der Borussia-Park war damit offiziell zwar ausverkauft, aber nur zu 30 Prozent gefüllt. Erst im Laufe der abgelaufenen Spielzeit durften die Fans nach und nach die Arenen wieder komplett füllen und welchen Mehrwert die Fans liefern, konnte man im Saisonendspurt sehen. Nun gibt es dies bereits zum Auftakt.
5. Spannendere Meisterschaft
In der vergangenen Saison war recht schnell klar, dass die Bayern auch im zehnten Jahr in Serie die Meisterschaft am Ende holen würden. Auch in der kommenden Spielzeit geht der Rekordmeister natürlich als Topfavorit ins Rennen. Mit Mazraoui, Gravenberch und vor allem Mane haben die Bosse den Kader noch einmal verstärkt und weitere Transfers sind möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich. Sollten am Ende auch Serge Gnabry und Lewandowski in München bleiben, geht der Titel nur über den FCB. Sollte aber vor allem der wechselwillige Lewandowski doch noch nach Barcelona gehen, wird die Spannung um die Meisterschaft schlagartig größer.
Doch auch mit voller Kapelle ist die Konkurrenz für den Branchenprimus so groß wie vielleicht noch nie im letzten Jahrzehnt. Der BVB hat sich schließlich nicht nur in der Offensive mit Haller und Adeyemi breiter ausgestellt, sondern vor allem auch die Defensive verstärkt. Mit Nico Schlotterbeck und Ex-Bayern-Star Niklas Süle verfügt Schwarz-Gelb nun über das vielleicht beste Innenverteidiger-Pärchen der Liga und hat mit Mats Hummels noch ein weiteres Pfund in der Hinterhand.
Auch die Stabilität im Mittelfeld dürfte durch Salih Özcan erhöht worden sein, da nun endlich ein defensiv denkender Sechser Leuten wie Jude Bellingham oder den zahlreichen Offensivstars wie Marco Reus, Thorgan Hazard, Giovanni Reyna, Haller, Donyell Malen, Julian Brandt oder Adeyemi den Rücken freihält. Zudem ist der BVB noch an Linksverteidiger David Raum interessiert, der die Problemzone hinten links schließen soll.
Doch möglicherweise können noch mehr Teams in den Titelkampf eingreifen. Leipzig konnte den in der Breite vielleicht besten Kader der Vorsaison bisher zusammenhalten und die Spieler haben sich nun auch an die Spielidee von Trainer Domenico Tedesco gewöhnt. Von Spielern wie Dani Olmo, der letztes Jahr lange verletzt war oder Andre Silva, der große Eingewöhnungsprobleme offenbarte, ist ein großer Sprung nach vorne zu erwarten.
Das Gleiche gilt für die beiden Youngster in der Abwehr Josko Gvardiol und Mohamed Simakan. Zudem hat man sich mit Wolfburgs Pressing-Maschine Xaver Schlager klug verstärkt und hat sicherlich noch Geld in der Hinterhand, um noch weiter auf dem Transfermarkt zuzuschlagen, wenn Bedarf auf einer Position besteht.
Auch Bayer Leverkusen könnte bereit sein für den nächsten Schritt. In der Vorsaison wurde die Werkself in der Rückrunde von einem unglaublichen Verletzungspech gebeutelt, wurde in der ersten Saison unter Trainer Gerardo Seoane dennoch souverän Dritter. Abgesehen von Wirtz kann der Schweizer wieder auf seinen kompletten Kader bauen, der in der Offensive mit dem tschechischen Toptalent Adam Hlozek und dem bereits im Winter verpflichteten Iraner Sardar Azmoun nochmal breiter aufgestellt wurde.
Und auch Wirtz wird im Laufe der Hinrunde wieder einsteigen, so dass sich Bayer zumindest personell vor keinem Gegner verstecken muss. Ob es dann am Ende zum großen Wurf reicht, wird man sehen. Für Spannung ist aber in jedem Fall gesorgt. Und das wird auch den vielen Fans gefallen, die sich auf die kommende Saison freuen.